🌸 Will you be my Valentine...? 🌸

Haruka, Akari und ich saßen zu dritt in einem der innenliegenden Onsen des Ryokan und unterhielten uns. Gerade waren wir drei auch die einzigen dort.

"Und? Habt ihr schon über Valentinsgeschenke nachgedacht?", fragte Akari nun, während sie Haruka und mich ansah. Ich antwortete darauf auch direkt mit einem Grinsen im Gesicht: "Natürlich, was denkst du denn?~ Ich bin sicher, Haru hat auch schon eine Idee, oder?~" Breit grinsend sah ich nach links zu der Rosahaarigen, welche direkt rot wurde. "H-huh?? W-was soll das denn heißen?", kam es etwas stotternd von ihr und verlegen sah sie zur Seite. "K-... kann schon sein..." "Also ja~", stellte ich siegessicher fest und wandte mich dann Akari zu, welche rechts von mir saß. "Und was ist mit dir, Akari?" "Ich? Ich überlege noch... aber ich würde Derio schon gerne etwas machen." Ich grinste immer noch, während ich die Vampirin anschaute. "Lass das bloß nicht Yuyu hören, sonst flippt er aus." "Ha-ha, erinnere mich nicht daran", erwiderte Akari mit einem genervten Seuftzen. Haruka, dessen Röte nun langsam wieder abklang, drehte sich nun zu uns und sah Akari etwas überrascht an. "Kann er ihn immer noch nicht leiden?" "Ich glaube das wird er nie... Aber ist mir auch egal."

Etwas lehnte die Blonde sich zurück, ehe ihr etwas einzufallen schien. "Aber Mari, sag mal... für wen willst du denn was vorbereiten?", wollte die Vampirin nun doch wissen und sah mich neugierig an. Zugegebenermaßen konnte ich es ihr auch nicht verübeln, dass sie neugierig war. "Ist geheim~" "Ach komm, jetzt sag schon! Da ist doch dann scheinbar jemand, den du magst, oder? Verrats uns schon!" "Genau, jetzt verrats uns doch mal", forderte nun auch Haruka und sah mich an. "Wird nicht passieren, sorry~", antwortete ich lediglich mit einem Grinsen auf den Lippen und hatte auch nicht vor es zu verraten. 

 

Ein bisschen versuchten die beiden noch, mich zu überreden, doch ich ließ nicht nach. Meine Lippen blieben versiegelt. Die beiden schienen ein bisschen enttäuscht, immerhin wussten sie, dass ich bisher nicht wirklich feste Beziehungen hatte. Meistens waren es One-Night-Stands und womöglich schien es für viele so, dass ich gar keine feste Beziehung wollte. Doch eigentlich gibt es da jemanden, den ich mag. Diese Person wäre allerdings vermutlich nicht romantisch an mir interessiert, zumal sie bereits glücklich vergeben war. Ich hatte also nicht wirklich eine Chance, weshalb ich immer wieder versuchte, über besagte Person hinwegzukommen. Erfolglos. Immer wenn ich sie sah, war es fast so, als verliebte ich mich auf's Neue. Wissend, dass ich nie eine Chance haben würde. Und dieser Gedanke schmerzte sehr. Wie Stiche mitten ins Herz. Vielleicht würde ich irgendwann ja abschließen können und jemanden finden. Vielleicht würde es mir auch helfen, dieser Person endlich die Wahrheit zu sagen. Bisher habe ich es nie jemandem erzählt. Nur Shin und Nanami wussten davon. Ich glaube, sie haben Mitleid mit mir, weil sie genauso wissen, wie ich, dass niemals etwas aus uns werden würde. Zumindest jetzt nicht mehr. Ich wollte schließlich auch keine Beziehung zerstören oder jemanden, der mir so wichtig ist, verletzen. Und unsere Freundschaft wollte ich auch nicht auf's Spiel setzen. Also lebe ich mit diesem kleinen Geheimnis, von dem ansonsten nur zwei andere Personen wissen. 

 

Letztendlich verließen wir den Onsen und verabschiedeten uns voneinander, da beide noch etwas zu tun hatten. Und auch ich hatte noch einiges zu erledigen. Vor allem im Ryokan. Und ich vermied es lieber, Ärger von Shin oder Nanami zu bekommen. Daher machte ich mich schnell an die Arbeit. 

Am Abend fiel ich dann erstmal todmüde in mein Bett und blieb eine Weile dort liegen, während ich hoch an die Decke starrte. Nun fiel mir wieder das Gespräch mit Akari und Haru ein. Ein Valentinsgeschenk… So genau wusste ich noch nicht, was ich vorbereiten sollte. Vielleicht wäre klassische, selbstgemachte Schokolade die beste Wahl. Ich kann zwar nicht unglaublich gut backen und kochen, aber ein hoffnungsloser Fall bin ich auch nicht. Vielleicht konnte ich auch noch einen kurzen Brief mit einem Geständnis schreiben, falls ich mich nicht traue es zu sagen. Das wäre zwar etwas feige, aber… besser als nichts, oder? Doch darum würde ich mich als zweites kümmern. Erstmal würde ich schlafen und mich morgen um die Schokolade kümmern. Recht schnell schlief ich dann auch ein und versank im süßen Land der Träume.

Als ich am nächsten Morgen aufwachte, viel früher als sonst, war ich hochmotiviert, selbst Schokolade zu machen. So schwer konnte das doch nun wirklich nicht sein, oder? Kurz machte ich mich fertig, ehe ich mich auf den Weg in die Küche machte. Dort traf ich auch schon auf meinen Bruder, welcher sichtlich überrascht war, mich so früh am Morgen zu sehen. “Sag mal bist du krank oder weshalb bist du schon so früh wach? Und dann auch noch in der Küche?”, fragte er amüsiert und bekam ein Grinsen von mir zurück. “Ha-ha, wirklich witzig, Bruderherz”, meinte ich und tippte etwas auf meinem Handy, um ein Rezept rauszusuchen und dann zu schauen, ob wir alles da hatten. “Ich will Schokolade machen”, erklärte ich, während ich nun einige Sachen aus dem Schrank holte und auf der Arbeitsplatte abstellte. Mit einem etwas ungläubigen Grinsen sah er zu mir. “Schokolade…?” “Ja. Für Valentinstag”, bestätigte ich mit einem entschlossenem Lächeln und sah dann nochmal kurz zu Shin, welcher nun allerdings etwas ruhiger wurde. “Etwa für…? Bist du sicher, dass du das machen willst?”, fragte er fast schon etwas besorgt und jetzt wurde auch ich kurz ruhig. “Ich… will einfach nur endlich versuchen, damit abschließen zu können. Auch wenn ich weiß, dass es wehtun wird…”, murmelte ich und sah zu Boden, bevor ich hörte, wie mein Bruder näher kam. Und ehe ich mich versah, nahm er mich in den Arm. “Du weißt, dass Nanami und ich immer für dich da sind, okay?” “Pfff, klar weiß ich das~”, meinte ich und hatte nun wieder ein Grinsen auf den Lippen, während ich versuchte meine Traurigkeit zu überspielen und ihn von mir weg schob. Gerade wollte ich lieber nicht zu sehr darüber nachdenken, was noch auf mich zukommen würde. “Alles klar, mir fehlen noch ein paar Sachen, also geh ich kurz einkaufen. Bis später!” Und damit war ich auch schon verschwunden.

Allzu viel fehlte mir nicht, also holte ich nur noch, was wir nicht zu Hause hatten. Vor allem Dekoration für die Schokolade. Mit dem kleinen Einkauf machte ich mich dann wieder auf den Rückweg und ging schnurstracks in die Küche, wo ich auch direkt mit der Zubereitung der Schokolade anfing. Was… erstmal nicht ganz so gut klappte. Ein paar Anläufe brauchte ich, ehe ich ein zufriedenstellendes Ergebnis hatte. Glücklicherweise hatte ich eine Form, damit die Schokolade nicht allzu fürchterlich aussah. Und mit der Dekoration konnte sich das Ergebnis eigentlich sehen lassen. “Uuuuund fertig~”, sagte ich zufrieden und wischte mir etwas Schokolade von der Wange. Eventuell sah die Küche nun eeetwas chaotisch aus, aber ich räumte auch direkt auf, bevor ich diesen Raum am Ende nicht mehr betreten darf. Jetzt fehlte nur noch… der Brief. Aber ich entschied, mich erst später darum zu kümmern. Zumal ich noch einige Termine hatte und arbeiten musste.



Immer mehr Tage verstrichen, Valentinstag rückte langsam immer näher und ich wusste, dass ich den Brief nicht mehr viel länger aufschieben konnte. Also setzte ich mich am Nachmittag mit einigen Blättern Papier an meinen Schreibtisch und nahm mir einen Stift. Aber wie fängt man sowas an? Etwas starrte ich das leere Papier vor mir an und wusste nicht ganz, wie ich anfangen sollte. Nachdem mindestens eine halbe Stunde vergangen war, begann ich dann einfach erstmal, einige Sachen aufzuschreiben, aber irgendwie klang es nie richtig. Ein Papier nach dem anderen wurde von mir zerknüllt und landete auf dem Boden oder dem Schreibtisch. “Urgh… wieso ist das so schwer??”, seufzte ich genervt und lehnte mich zurück, ehe mein Blick aus dem Fenster wanderte. Einen Moment lang schaute ich einfach nur raus. “... Okay, ich schaff das!” Und damit wandte ich mich dem nächsten leeren Blatt auf meinem Schreibtisch zu, der inzwischen voll von zerknülltem Papier war, genau so wie der Boden.

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Ich bin nicht besonders gut darin, wenn es darum geht, sowas zu schreiben. Also verzeih mir bitte, wenn dieser Brief nicht der Beste ist. Aber es gibt da etwas, das ich dir schon länger sagen wollte…

 

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Okay, ich denke ich hab es!, dachte ich und betrachtete mein “Werk” einigermaßen zufrieden, wenn auch mit einigen Tränen in den Augen. Jetzt musste ich nur noch bis Valentinstag warten, um alles zu überreichen.




Letztendlich kam der Tag schneller als gedacht und heute war es soweit. Ich wurde zunehmend nervöser und hatte zugegebenermaßen Angst vor dem, was heute passieren würde. War es wirklich die richtige Entscheidung? Aber einen Rückzieher wollte ich jetzt auch nicht mehr machen…
Besonders an Tagen wie heute war viel im Ryokan los und einige meiner Freunde hatten sich auch entschieden, Valentinstag hier zu verbringen. Aufgrund der vielen Gäste musste ich auch erstmal arbeiten. Aber wenigstens durfte ich eher Feierabend machen, da Nanami und Shin wussten, was ich vorhatte. Die Arbeit lenkte mich auch erstmal noch etwas ab und ich konnte zumindest kurzzeitig ein wenig runterkommen. Gerade ging ich durch die Gänge, ehe ich Akari und Derio begegnete. “Na ihr zwei, frohen Valentinstag. Ich hoffe, ihr habt eine schöne Zeit~”, meinte ich mit meinem typischen Grinsen. "Ja, haben wir, danke”, sagte Derio lächelnd und auch Akari nickte. “Wir wollten später nochmal in den Garten und freuen uns schon auf das Bühnenprogramm.” “Ihr werdet es nicht bereuen, das wird super!~”, meinte ich freudig. “Dann bis später, ich stoß dann zu euch, ja?” Und damit verabschiedete ich mich erstmal von dem Paar, ehe ich weiter arbeiten musste. Kurz sah ich nochmal nach hinten und sah beiden nach. Sie schienen wirklich glücklich zu sein, dachte ich lächelnd. 

 

Schnell vergingen einige Stunden und für heute war meine Schicht dann endlich vorbei. Kurzerhand zog ich mich um und holte dann die Schokolade sowie den Brief aus meinem Zimmer, ehe ich mich auf den Weg machte. Nun spürte ich immer mehr den Herzschlag in meiner Brust und wie dieser immer schneller wurde. Okay, ganz ruhig Mari, du schaffst das, redete ich mir ein. Du kriegst das hin. Notfalls gibst du nur die Sachen ab und der Brief würde den Rest erledigen, dachte ich.

Nervös ging ich durch die Gänge des Ryokans und an der Rezeption vorbei, von wo aus ich eigentlich zu den Zimmern wollte. Dort sah allerdings Nanami mich, die sich gerade mit ihrer besten Freundin Hina unterhielt. Sie war offenbar auch zu Besuch hier. “Hey Mari! Im Garten. Es ist gerade auch recht leer dort”, sagte sie nur und ich schreckte aus meinen Gedanken gerissen etwas auf und sah sie kurz an, die Nervosität in mein Gesicht geschrieben. “Danke…” antwortete ich und lächelte kurz nervös, ehe ich mich auf den Weg Richtung Garten machte. Kurz hörte ich die beiden noch reden. “Ist alles in Ordung bei ihr?”, fragte Hina meine Cousine etwas besorgt. “Sie… will heute versuchen, mit etwas abzuschließen”, meinte sie nur. Weiter hörte ich auch nicht zu, zumal ich dann auch zu weit weg war. 

 

Langsam ging ich zum Garten und inzwischen war mein Herzschlag so laut, dass ich befürchtete, andere würden ihn ebenfalls hören. Im Garten angekommen, sah ich mich kurz um. Gerade war es tatsächlich recht leer und nur einige Paare waren im Garten verteilt. Darunter Haruka mit ihrem Mann Akaya, Akari und Derio, die inzwischen hier waren, sowie auch Yuito mit seinem Mann Shaira, als auch einige andere Stammgäste. Beim Anblick des letzten Paares musste ich innerlich kurz amüsiert grinsen. Wissend, dass Yuito sicher nicht begeistert war, dass seine Schwester mit Derio hier war. Doch lange hielt dies leider nicht an und die Nervosität und meine Situation holten mich wieder ein. Nachdem ich gefunden hatte, nach wem ich suchte, ging ich langsam über den Rasen und musste mich zusammenreißen, um jetzt keinen Rückzieher zu machen. Allzu weit musste ich auch nicht gehen und nun war ich nur noch wenige Meter entfernt. Doch dann kam ich zum Stehen, als ich eine mir nur zu altbekannte Stimme hörte, die zu ihrem Partner sprach. “Ich ehm… hab etwas für dich gemacht. Da du Süßes nicht magst, hab ich mich gegen Schokolade entschieden und stattdessen das hier gemacht”, meinte die Person und überreichte ihrem Partner ein kleines Päckchen. Das zu sehen, tat in der Seele weh. Was tat ich hier eigentlich? Bevor ich mich rühren konnte, um leise zu verschwinden, wurde ich dann allerdings bemerkt. Ich blickte in ein Gesicht, dass nun rot anlief und goldene Augen, die nun meine trafen. “M-Mari??”, kam es überrascht an mich gerichtet und offenbar war es ihr peinlich, dass ich das ganze wohl mitbekommen hatte. “I-… ist etwas?”, fragte die Rosahaarige, die nur wenige Meter von mir entfernt saß. Einen Moment lang war ich wie versteinert, ehe ich es schaffte, mich zu sammeln und schnell ein Lächeln aufzusetzen. “Ich ehm, sorry… Ich wollte nicht stören. Ich komm später nochmal!”, sagte ich schnell mit der Schokolade und dem Brief hinter dem Rücken versteckt, ehe ich mich mit Tränen in den Augen umdrehte und schnellen Schrittes nach drinnen eilte und ohne Umschweife in mein Zimmer verschwand. Weinend lag ich auf meinem Bett. “Was hab… ich mir dabei überhaupt gedacht? Ich bin so ein Idiot...”, schluchzte ich und versteckte mich unter meiner Decke. Es war eine völlig dumme Idee, es überhaupt zu versuchen. Ich hätte einfach versuchen sollen, über sie hinwegzukommen und abzuschließen, ohne etwas zu erzählen. Ein paar Augenblicke später klopfte es dann vorsichtig an meiner Tür. “Mari…?” hörte ich Nanamis Stimme, aber ich antwortete nicht. Kurz darauf hörte ich, wie die Tür aufging und sich danach wieder schloss, gefolgt von Schritten, die zu mir kamen. Nanami setzte sich zu mir auf’s Bett und strich mir etwas über den Kopf. Bevor sie dann etwas sagen konnte, drückte ich mich an sie und weinte bitterlich.

Was ich bis dahin nicht wusste, war, dass ich den Brief unterwegs zu meinem Zimmer verloren hatte und er nun gefunden und geöffnet wurde. Und zwar von der Person, an die er gerichtet war.

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Liebe Haru,


Ich bin nicht besonders gut darin, wenn es darum geht, sowas zu schreiben. Also verzeih mir bitte, wenn dieser Brief nicht der Beste ist. Aber es gibt da etwas, das ich dir schon länger sagen wollte. Eigentlich schon viel zu lange. Doch ich wusste einfach nicht, wie oder wann der richtige Zeitpunkt wäre. Aber vermutlich gibt es so etwas wie einen “richtigen Zeitpunkt” auch gar nicht. Also schreib ich jetzt einfach diesen Brief hier.

 

Schon als Kind und auch später in der Schule habe ich dich immer bewundert. Du warst für mich immer eine wichtige Freundin und bist es auch heute noch. Vielleicht hatte ich auch deshalb Angst, etwas zu sagen. Weil ich dich nicht als Freundin verlieren möchte. Aber ich weiß auch, dass es wichtig ist, endlich ehrlich zu sein.

 

Ich liebe dich. Ich liebe dich mehr als alles andere auf der Welt. Und ich weiß, dass ich niemals eine Chance haben werde. Dass ich sie niemals hatte. Ich würde auch niemals deine Beziehung kaputt machen wollen oder dich irgendwie verletzen, auch wenn es schmerzt zu wissen, dass ich niemals dein sein kann und du niemals mein. Bitte mach dir  keine Sorgen um mich oder fühl dich schlecht. Das ist etwas, womit ich selbst lernen muss umzugehen. Und ich bin sicher, es wird irgendwann leichter und der Tag wird kommen, an dem auch ich jemanden finde, mit dem ich glücklich sein kann.

Ich hoffe, dass sich nun nicht allzu viel zwischen uns ändert und wir immer noch befreundet sein können. Denn außer, dass du es nun weißt, hat sich ja nichts geändert, nicht wahr?. Ich bin… immer noch ich. Aber falls du Abstand möchtest, akzeptiere ich das natürlich auch.

Was auch passieren wird, ich wünsche mir einfach nur für dich, dass du glücklich bist.

In Liebe
Mari

 

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Wortlos hielt der rosahaarige Engel den Brief in den Händen, der für sie bestimmt war. Niemals hätte sie gedacht, dass Mariko so fühlte. “Mari…”, flüsterte sie und sah nach drinnen, unsicher, was sie nun tun sollte…




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Plötzlich schreckte ich in meinem Bett auf und musste erstmal realisieren, was los war. Es war mitten in der Nacht und der Mond schien ein wenig in mein Zimmer. “Der Brief!!” Im nächsten Moment sprang ich auf, stolperte fast und lief dann direkt auf meinen Schreibtisch zu. Und da lag er noch, verschlossen im Umschlag neben der Schokolade. Unsicher, wie ich empfinden sollte, sank ich zu Boden. Es war… nur ein Traum. Valentinstag ist erst morgen.

Eine ganze Weile hockte ich noch auf dem Boden, während ich versuchte zu verarbeiten, was ich da gerade geträumt hatte. Würde es so ablaufen? Würde ich am Ende doch einen Rückzieher machen und dann passiert sowas? Ich verliere den Brief und sie findet ihn zufällig? Das wäre furchtbar… Seufzend lehnte ich mich zurück, sodass ich nun ganz auf dem Boden lag, während ich aus dem Fenster sah und den Mond anschaute. “Der Mond ist wunderschön, nicht wahr…?*¹”, murmelte ich vor mich hin und bekam Tränen in den Augen. Vielleicht wäre es besser, ihr die Sachen nicht zu geben und einfach zu versuchen, so damit abzuschließen. Ohne, dass sie jemals davon erfährt. 

 

Letztendlich stand ich auf und legte mich wieder ins Bett, noch immer unsicher, was ich nun tun sollte. Vielleicht… würde ich es doch lassen und dieses Geheimnis für immer für mich behalten…



*¹ Im Japanischen bedeutet 月が綺麗ですね (Tsuki ga kirei desu ne) wörtlich übersetzt “Der Mond ist wunderschön, nicht wahr?”, hat aber auch die Bedeutung “Ich liebe dich”.